So teuer sind die Schweizer Banken

Wer die Kosten von Schweizer Vermögensverwaltern vergleichen will, muss viel Energie aufwenden. Wie der Online-Vergleichsdienst Moneyland erfahren musste, ist Transparenz in der Branche vielerorts keine hochgeschätzte Tugend. Auch wenn die Digitalisierung diese grundsätzlich fördere, würden noch immer etliche Institute ihre Gebühren nicht publizieren und diese erst auf Anfrage mitteilen. Der Grund liege nahe, schreibt Moneyland in einer am heutigen Mittwoch veröffentlichten Studie. Die Gebühren für die Vermögensverwaltung sind in der Schweiz im Allgemeinen hoch. Für Privatbanken gelte das grosso modo noch stärker als für Retailbanken.

Mandatsgebühren sind nur Teil der Wahrheit

Für die Verwaltung eines Aktienportfolios mit einem Volumen von 250 000 Fr. müsse man bis zu 5000 Fr. Mandatsgebühren zahlen, also 2% der Anlagesumme, heisst es in der Studie. Nicht viel besser sieht es aus, wenn man 1 Mio. Fr. investiert (vgl. Tabelle). Dabei umfassen die untersuchten Pauschalgebühren noch nicht einmal alle Kosten, die ein Kunde zu tragen hat. Verwaltungs-, Depotgebühren und allfällige Beratungskosten sind darin berücksichtigt, gewisse Transaktionskosten und die Kosten der enthaltenen Produkte (wie Strukturierte Produkte oder Fonds) dagegen nicht.

Robo-Avisors schneiden am günstigsten ab

Und wie bei den Pauschalgebühren bestehen bei Letztgenannten ebenfalls erhebliche Unterschiede. Während beispielsweise der sogenannte Robo-Advisor True Wealth – der bereits bei den Gebühren am besten abschneidet – nur kostengünstige passive Indexprodukte (ETF) einsetzt, verwenden etliche andere Anbieter noch immer teure aktiv verwaltete Fonds. Um ihre Dienstleistungen möglichst günstig anbieten zu können, setzen Robo-Advisors auf eine in hohem Mass automatisierte und standardisierte Vermögensverwaltung. Die Kunden werden dort online zu der für sie passenden Lösung bzw. Strategie navigiert, auf eine persönliche Anlageberatung wird dagegen verzichtet.